Monday, August 28, 2006

Kreative Pause

Liebe Fangemeinde,
fuer alle, die es vielleicht vermissen, in naechster Zeit von mir ueber die Ereignisse in England zu hoeren: bei uns ist der Wurm drin! Nachdem unser DVD-Player den Geist aufgegeben hat, hat sich jetzt zu allem Ueberfluss auch noch unser PC verabschiedet.
Im Klartext bedeutet das, dass euer "Andi-Geek" jetzt auch noch technisch auf Entzug gesetzt wird, weil sie vorerst nicht mailen, jabbern, skypen oder bloggen kann. Mein Liebster wird mir am Abend seinen Laptop zur Verfuegung stellen, damit ich wenigstens meine Mails checken kann. Aber b.a.w. bin ich erstmal von der Aussenwelt abgeschnitten :-(
Also nicht traurig sein, es reicht wenn ich das bin und wir arbeiten dran!

Saturday, August 26, 2006

Andi's Reich - Die Küche

Wenn ich mich nicht gerade am PC befinde - was offensichtlich viele Leute mittlerweile glauben- halte ich mich gerne in unserer Küche auf. Schliesslich muss ich das auch öfters, weil ja sonst die Schöller-Männer verhungern würden.
Aber bisher hab ich nur klassisch deutsch gekocht: Kässpätzle, Schinkennudeln, Fleischküchle mit Erbsen und Möhren, Schnitzel mit Blumenkohl, Andi's Spezial-Lasagne, Stifado (griechischer Eintopf, von dem wir die Kotzerei bekommen haben), Nudelauflauf, Hackfleisch- und Hühnchen-/Zucchinirisotto usw.
Ich weiß, das ist nicht wirklich "klassisch deutsch", aber "klassisch-schöllerisch".
Jetzt zeig ich euch einfach mal den Ort des Geschehens und wer weiß, vielleicht lass ich mich ja bald mal dazu hinreissen, etwas "very british" zu kochen.










Wir ihr sehen könnt, haben wir hier unglaublich viele Sitzgelegenheiten, besser gesagt wir wissen gar nicht wohin mit all diesen Stühlen. Und tatsächlich können wir uns manchmal nicht so recht entscheiden, ob wir in der Küche oder im Wintergarten, den ihr auch auf den Bilder sehen könnt,
essen sollen.



Und jeder, der uns besuchen kommt, darf sich was wünschen, was ich für ihn koche.
Ich werd' mein bestes versuchen!

Gegendarstellung

Um jegliche Missverständnisse des letzten Posts direkt im Keim zu ersticken:
lieber Danijel:
leider entspricht ein "unit alcohol" nicht ganz einer Mass vom Oktoberfest sondern vielmehr
"zehn Milliliter oder acht Gramm reiner Alkohol" bzw. "zwei Units - also etwa 0,25 Liter Wein oder ein Pint Ale"
soviel wie du glaubst, dürfen wir also gar nicht trinken!
und lieber Jones oder alle andere zukünftigen Besucher:
das mit dem Mitbringen von Geschenken war nur ein Versuch darauf aufmerksam zu machen, wie sehr mir zur Zeit meine Zigaretten fehlen!
Es ist absolut Geschenk genug für mich, wenn einer von euch irgendwann vor unserer Haustür steht und mich in den Arm nimmt und sagt: "Schön dich wieder zu sehen!"
Also bitte nichts mitbringen, sondern lieber darauf sparen, vorbeizukommen! :-)

Thursday, August 24, 2006

Letzter Teil des 3-Wochen-Rückblicks

In der Zwischenzeit sind ja viel mehr als drei Wochen vergangen und ich versuche, mich so gut wie möglich noch an die Highlights zu erinnern. Aber ohne Gewähr! Im Zweifelsfall gibts halt zwischendurch immer ne Rückblende. In den grossen Hollywood-Filmen machen die das ja auch immer so.
Zeitgleich mit dem ausfüllen der Kita-Formulare, machte ich mich auch über diese Monster-Fragebögen der Arztpraxis her, bei der wir uns registrieren lassen müssen. Hier in England ist irgendwie jeder über NHS - National Health Service versichert und je nachdem wo man wohnt, muss man sich in einer bestimmten Praxis registrieren lassen. In unserem Fall können wir die Arztpraxis an der Uni nehmen, was sehr praktisch ist. Es ist nicht weit von hier und der Marcus kann alles von der Arbeit aus erledigen.
So haben wir also versucht, so gut es geht, diese ganzen komischen Krankheiten auf englisch zu verstehen und herauszufinden wieviele "units alcohol" wir am Tag/pro Woche zu uns nehmen.
Was um Himmels willen entspricht einem unit?
Marcus hat die ausgefüllten Formulare abgegeben und gleich nen Termin für die Eingangsuntersuchung am nächsten Morgen bekommen.
Das war sehr praktisch, weil Marcus' Fahrrad ja noch an der Uni stand (s.o. die Geschichte mit dem Regen und wie ich ihn mit dem Auto abholen musste) und wir so am nächsten Morgen gemeinsam mit dem Auto an die Uni gefahren sind, um uns durchchecken und registrieren zu lassen. Naja, im Grunde genommen hat die Tante nur Blutdruck gemessen und uns nochmal die gleichen Fragen gestellt, die wir bereits auf diesen Monster-Fragebögen schon beantwortet haben. Dummerweise habe ich mich dazu hinreissen lassen, ehrlich zu sein und zugegeben, dass ich manchmal so 2-3 Zigaretten am Tag rauche. Das hatte einen kleinen Vortrag zu Folge und eine Beschreibung, wie ich auf schnellstem Wege zur Entzugsklinik komme. ENGLÄNDER ?!?!?
Da ich mir vorgenommen habe, hier keine Zigaretten zu kaufen, weil doch in England alles so teuer ist, hat sich das mit der Entzugsklinik erledigt, da meine Vorräte bereits aufgebraucht sind. Und ich hasse es!!!
Nochmal danke Stefan: die GBL waren das beste Mitbringsel, dass du machen konntest. Beim nächsten Mal order ich ne Stange und nicht nur ne Schachtel!!!
Sorry, für die kurze Abschweifung, aber ich wollte unseren künftigen Besuchern nicht vorenthalten welche Geschenke besonders erwünscht sind !!! :-)
Der Gesundheitskram ist noch nicht ganz erledigt. Am Nachmittag des gleichen Tages rief mich Eve MacGregor an. Und schon am nächsten Tag stand sie vor unserer Tür. Für alle Kinder bis 5 Jahre gibts in England den sogenannten Health Visitor. Die übernehmen die Untersuchungen und kümmern sich um die Familien. Sie wollte sich gerne ein Bild von uns machen, sich vorstellen und vor allem Pascal kennenlernen. Eve war sehr angetan von unserem kleinen Mann, der sich vor allem über diese tolle rote Tasche freute, die mit Bildern und Büchern für ihn gefüllt war.
Sie schaute sich seinen Impfpaß an und war sehr begeistert von der Tatsache, dass in Deutschland die Kinder durch die regelmässigen U-Untersuchungen bestens versorgt sind.
Mit dem Hinweis, uns zu überlegen, ob wir Pascal noch gegen Meningitis C impfen lassen, verliess sie nach einer halben Stunde zufrieden unser Haus. Heute kam per Post nochmal eine Erinnerung wegen der Impfung. Das bleibt allerdings noch zu diskutieren.....

Natürlich haben wir auch schon ein paar Ausflüge gemacht, soweit es das Wetter zuließ.
Aber die ersten Tage war das Wetter hier ja noch erstaunlich schön. A propos, man kann über den Link auf meiner Side-Bar das Wetter abfragen, dann wisst ihr immer wie "rainy" es hier ist.
Gleich am ersten Sonntag sind wir nach Morecambe gefahren - ans Meer!
Tatsächlich überkommt einen das Gefühl als würde man sich im Urlaub befinden. Wir sind die Promenade auf und ab gelaufen und haben uns den Wind um die Nase blasen lassen. Es ist wirklich sehr schön dort. Nur baden sollte man da vielleicht nicht unbedingt. Wieso? Na zum einen ist es eigentlich ganz schön kalt und zum anderen ist ein paar Kilometer weiter das Kernkraftwerk in Heysham und da werden die Reaktoren mit Meerwasser gekühlt. Klingt für mich nicht so einladend zum schwimmen.
Man kann das Kraftwerk übrigens in voller Montur von unserer Terrasse aus sehen. Sollte dort also wirklich mal was schief laufen, haben wir nicht mal mehr die Zeit darüber nachzudenken, wie schlimm die Auswirkungen für uns sein könnten. Hat ja auch was für sich.

Unser zweiter richtiger Ausflug ging nach Glasson Dock. Dort haben wir ca. 2 Stunden einen "footpath" durch das Reich der Kühe und Schafe durchwandert. So ne Kuh ist ganz schön gross, wenn man nur noch 2cm von ihr entfernt steht. Pascal fands super. Bei Papa hinten in der Kraxe mit Blick über alles was man so sehen kann, kam er aus lauter "muh" und "mäh" gar nicht mehr raus. Am Abend war der Papa allerdings fertig. Die 15 kg auf dem Rücken liessen ihn noch vor 21.00h vor Erschöpfung ins tiefe Koma fallen. Es war ihm vergönnt. Ich nutzte die Zeit zum bloggen.
Demnächst könnt ihr einen Blick in unseren Altag werfen und ich werde natürlich auch bald von unserem ersten Besuch aus der Heimat erzählen. Bis dahin....

Monday, August 21, 2006

Was die letzten 3 Wochen geschah - Teil II

Inzwischen war fast jeder Karton ausgepackt und unsere Utensilien weitestgehend verstaut. Ich wusste mittlerweile wo man einkaufen gehen konnte, jetzt fehlte nur noch der Kontakt zur Aussenwelt jenseits der Technik, sprich so von Mann zu Frau oder Frau zu Mann oder wie auch immer.
Viel wichtiger war dieser Aspekt vor allem für den kleinen Muck. Und Anna hat extra so nen Flyer vom "Barton Rd Youth & Community Centre" für mich hinterlassen. Laut Programm sollte mittwochs von 10 - 11.30h dort eine "Parents & Toddler Group" zusammenfinden.
Aber ich wollte nicht hin! Ich wusste auch zu diesem Zeitpunkt schon, dass es wichtig und notwendig ist, aber ich wollte nicht.
1.) die kleine Andi müsste das erste Mal alleine mit dem Auto fahren- und das im Linksverkehr
2.) die kleine Andi muss englisch sprechen- und zwar nicht nur "hello" und "bye bye"
Schrecklich! Ich wollte da einfach nicht hin!
Fast hätte ich mich mit Marcus deswegen noch in die Wolle bekommen und ich wusste ja, dass er recht hat, aber das änderte überhaupt nichts an der Tatsache, dass ich nicht wollte.
Und als am Dienstag Abend mir auch noch Sonja ins Gewissen geredet hat mit "Andi, du schaffst das! Mach es!" usw., blieb mir wohl nix anderes übrig als in den sauren Apfel zu beissen.
JA, Leute, seid stolz auf mich! Am Mittwoch morgen um kurz vor 10h hab ich mir ein Herz gefasst, den Muck angezogen und bin mit dem Auto in die Barton Road gefahren, um der englischen Krabbelgruppe zu zeigen, was für ein toller Kerl mein Sohnemann ist!
Nur die wollten uns nicht haben. Zumindest noch nicht. Denn in Lancaster sind noch Ferien, deswegen hat auch das Community Center Urlaub und wir sind wieder nach Hause gefahren.
Schöne Pleite! Obwohl ich zugeben muss, dass ich ein klitzekleines Bisschen erleichtert war.
Ab September gehts wieder los und bis dahin sammel ich fleissig Mut und Selbstbewusstsein, um mich eines mittwochs morgens erneut der Herausforderung zu stellen.

Mit dem Autofahren hab ich mittlerweile den Dreh raus und bisher kam ich auch nicht in die Versuchung, spontan wieder rechts zu fahren. Wenn man rechtzeitig genug daran denkt, dass man beim rechts abbiegen Gegenverkehr hat, dann kann eigentlich gar nichts schief gehen. Eigentlich wurde ich ja auch mehr oder weniger ins kalte Wasser geschmissen - und ich komm immer mehr zu der Überzeugung, dass es wohl nur so funktioniert.
Es war an einem Nachmittag, an dem wir die Anmeldeformulare für die Kita abgeben wollten, und der Marcus deswegen früher nach Hause kommen sollte. Dummerweise hat es wie aus Eimern geschüttet und mein Gatte hat sich -verständlicherweise- geweigert jetzt mit dem Fahrrad nach Hause zu fahren.
Die einzige Chance gemeinsam und pünktlich am Nazareth House anzukommen, lag in der Option den Marcus mit dem Auto an der Uni abzuholen und dann direkt von dort aus zur Kita zu fahren. Gesagt - getan, und das bei strömendem Regen.
Nachdem ich das geschafft hatte, sollte alles andere auch kein Problem mehr sein.

Der grösste Teil der Kita-Story ist ja schon bekannt. Nochmal kurz zusammen gefasst: Anmeldeformulare abgegeben, 4 Tage später (montags) zur ersten Settle-Session von 9.30h-11.00, bei der ich noch die ganze Zeit anwesend war, mittwochs die zweite Settle-Session, bei der ich nur noch 10 Minunten anwesend war und freitags die dritte Settle-Session, bei der ich Pascal einfach nur noch abgliefert und wieder abgeholt habe. Den darauffolgenden Montag sollte es dann von 9 - 13h richtig los gehen. Unglücklicherweise hatte Pascal sich am Wochenende irgendwie den Magen verdorben und den ganzen Sonntag gekübelt. Also haben wir beschlossen, erst am Donnerstag anzufangen, damit er die anderen Kinder nicht ansteckt, sollte er doch mal wieder einen Magen-Darm-Virus haben.
Am vergangenen Donnerstag war er das erste Mal einen vollen Vormittag alleine in der Kita und alles hat gut geklappt. Er hat wohl nur beim wickeln ein bisschen geweint, aber das schien mir gar nicht ungewöhnlich. Denn zu Hause schreit er, wenn wir ihn wickeln wollen.
Als ich ihn abgeholt habe, hat mir Christine seinen "Daily Report" in die Hand gedrückt. Hier bekommt man nämlich für jeden Kita-Besuch einen Bericht darüber, was das Kind gemacht hat, was und wie gut es gegessen hat, ob es geschlafen hat und wie oft man es wickeln musste. Ich war überrascht- positiv natürlich! Ausserdem hat Passi sein erstes Filzstift-Kunstwerk fabriziert, welches ich auch mit nach Hause nehmen durfte. Auf der Nach-Hause-Fahrt schien es mir, als würde er seine ersten englischen Worte sprechen: "duck" und "looking". Das kam daher, dass er in der Kita mit den Kindern draussen war und dort am eingezäunten Weiher die Enten mit Brot füttern durfte. Laut Christine hat ihm das einen wahnsinns Spass gemacht, worüber ich sehr glücklich bin. Heute ist er wieder dort und ich bin gespannt wenn ich ihn gleich abhole.
Als ich ihn heute morgen hingebracht habe, wollter er mich erst nicht gehen lassen, aber Kate hat ihn mit den "Farm animals" überzeugen können und so hoffe ich, dass er auch heute einen schönen Vormittag dort verbringen konnte.
Sieht wohl so aus, als käme ich um einen Teil III der letzten 3 Wochen nicht herum. Also bleibt gespannt auf NHS und Eve, der Health Visitor.

Friday, August 18, 2006

Fotos

Zum Schreiben fehlt mir gerade die Muse. Aber trotzdem will ich ein bisschen bloggen. Also was tun? Genau, ich veröffentliche einfach noch ein paar Bilder, so wie ich es versprochen habe. Schliesslich kann man dann viel besser ein Vorstellung davon bekommen, wie es in unserem neuen Heim aussieht.

Pascals Reich:


















Ist zwar alles ein bisschen rosa, aber schliesslich hat hier ja auch ein Mädchen gewohnt und will hier in einem Jahr wieder einziehen.

Thursday, August 17, 2006

Was die letzten 3 Wochen geschah

Wir waren da, unser Hab und Gut war da, Pascal hat gleich am ersten Abend in seiner eigenen Wanne gebadet und in seinem eigenen Bettchen geschlafen; der ganz normale Wahnsinn konnte also beginnen.
Am nächsten Tag fing Marcus erst nach dem Mittagessen an zu arbeiten, so konnten wir schon die ersten Kisten leeren und das Häuschen ein bisschen nach unserem Geschmack einräumen. Obwohl das ganz schön schwierig war. Denn Anna und Leszeck, unsere Vermieter, haben wohl ausser ihrer Kleidung nix mitgenommen. Das Haus war irgendwie noch bewohnt. Aber wir machen uns schon Platz - keine Sorge!
Erste Priorität war es natürlich, dass Pascals Zimmer fertig ist, so dass er sich hier auch richtig zu Hause fühlen kann. Und ich glaube, dass ist uns ganz gut gelungen. Jedenfalls hält er sich gern dort auf, um stundenlang LEGO zu bauen und zum x-ten Mal die Kinderlieder-CD zu hören. Die Top-Hits: Backe, backe Kuchen und Ringel, Ringel Reihe.
Am Abend des zweiten Tages haben wir unseren ersten Grosseinkauf bei Sainsbury's gestartet, das entspricht so ungefähr einem Marktkauf oder Real. Macht irgendwie Spass, dort Geld auszugeben. Mal abgesehen davon, dass man beim bezahlen an der Kasse hunderttausend Fragen gestellt bekommt: ob man Hilfe beim einpacken braucht, ob man noch Bargeld haben will und lauter so ein Zeug. Die spinnen die Engländer! Aber diese freundliche Art und die Bereitschaft, Dienstleistung ernst zu nehmen gefällt mir irgendwie. Da kann sich der deutsche Supermarkt schon mal ne Scheibe abschneiden.
So waren wir endlich ausgerüstet mit Futter für den Rest der Woche und ich musste mir zumindest darüber keine Gedanken mehr machen. Klassische Gerichte wie Kässpätzle, Schinkennudeln, Bratwürstle mit Sauerkraut und Hackfleischrisotto sollten unser Herz bzw. unseren Magen erfreuen. Und das Beste daran: die haben hier auch einen Gasherd und ich kann euch sagen, irgendwie klappt das hier mit dem Kochen voll gut. Schmeckt immer ganz lecker.
Aber über was ich mir jetzt Gedanken machen musste, ist für mein Überleben hier mindestens genauso wichtig wie essen: Kontakt zur Aussenwelt!!!
Wo ist mein Computer?
Ich musste mir schon sagen lassen, dass ich zum "Geek" werde. Mittlerweile hab ich auch herausgefunden was das ist; so was wie ein "Technik-Verliebter".
Ganz so schlimm ist es noch nicht, aber ich muss zugeben, dass der Rechner zu meinen besten Freunden hier gehört - na ja, mein einziger Freund hier -, der nicht mit mir verheiratet oder verwandt ist!
So haben wir also allen Technik-Kram aus den Kisten geholt und angeschlossen und wollten loslegen. Da gab es nur wieder so ein klitzekleines Problem: wenn man eine Funk-Maus und-Tastatur besitzt braucht man auch die dazugehörige Funkstation, die leider nicht auffindbar war. Ein USB-Maus hatten wir ja noch im Petto, aber woher schnell ne Tastatur herbekommen?
War also nix, mit Kontakt zur Aussenwelt, zumindest so lange bis Marcus am nächsten Tag von der Uni eine Tastatur für mich ausgeliehen hatte; man bedenke eine "englische Tastatur". Zum Glück beherrsche ich seit der 7. Klasse das Blindschreiben im 10-Finger-System, so kann es mir egal sein, wenn plötzlich die Zeichen nicht mehr an der richtigen Stelle stehen. Und so kam es, dass ich endlich Mails lesen und schreiben konnte und auch jabbern und skypen hat toll funktioniert. Juchhuuuuuu!
War es doch mein grosser Wunsch, endlich mit meiner Freundin Sandra "für umme" übers Internet zu telefonieren, wäre da nicht schon wieder so ein "klitzekleines" Problem. Ihr Freund Micha lässt sie nicht skypen. Wegen SIP, oder so ähnlich. Aber wozu sind denn alle hier Informatiker? Haben wir also stundenlang daran rumgefrickelt irgendwas anderes zu installieren. Wir hatten auch ne Verbindung, die sich vorerst darauf beschränkte :"hallo, hörst du mich? haaaaalloooooo?" - "Schatzi, das funktioniert nicht!"
Da Sandra und ich aber zwei Technik-Superhelden an unserer Seite haben, wurde auch dieses klitzekleine Problem gelöst und dem stundenlangen Tratschen stand nix mehr im Wege. Und schön war's. Als hätte sich gar nix verändert, als würden wir fast noch Tür an Tür wohnen. Was aber ja leider nicht so ist.
Zu guter letzt, tauchte dann auch die Funkstation wieder auf -die Möbelpacker hatten sie im Drucker versteckt- und die kleine Andi kann jetzt langsam aber sicher zum Geek mutieren.
Ich geb ja zu, dass ich wirklich sehr gerne chatte und Dinge, die man gerne tut und auch immer öfter, machen irgendwann süchtig. Aber ich werde mich am Riehmen reissen. Trotzdem geniesse ich es sehr, dass einige von unseren Freunden den stetigen Kontakt aufnehmen. Und manch einer, den ich vorher so gut wie gar nicht kannte, wird mir immer vertrauter. Das finde ich sehr schön!
Natürlich ist in den letzten 3 Wochen noch mehr passiert, aber jeder braucht mal ne Pause beim Lesen bzw. beim Schreiben. Aber Forstetzung folgt....
Noch Lust auf ein paar Fotos?
Unser Wohnzimmer:

Monday, August 14, 2006

Fortführung der Chronologie

Eigentlich befinden wir uns ja immer noch am Ankunftstag, Montag, den 24.07.2006. Und wenn ich ehrlich bin, hab ich gar keine Lust, bis ins Detail zu beschreiben, was bereits vor 3 Wochen passiert ist. Geschweige denn, dass ich noch alles wüßte. Ich schau mal, was ich noch so hinbekomme und vom Rest gibts dann ne Kurzzusammenfassung. So ein Tagebuch macht nämlich nur Spaß zu schreiben, wenn man gleich die Dinge erzählen kann, die grad passiert sind.
Aber der Form halber noch ein kleiner Rückblick:
zuletzt waren wir beim Besuch der Kita stehengeblieben. Wie aber aus meinem kleinen literarischen Ausflug unschwer zu eraten ist, haben wir uns für das Nazareth House entschieden und die Uni-Kita wurde abgesagt, obwohl wir direkt an diesem Montag für die Folgewoche einen Termin zu einer sogenannten Settle-Session ausgemacht hatten. D.h. die Mama darf bei den ersten Besuchen noch mit dabei bleiben und gucken ob das Kind sich wohlfühlt. Die Termine habe ich dann abgesagt. Es hatte auch was Gutes; ein weiterer Meilenstein in meiner englischen Weiterbildung wurde gelegt, indem ich die Absage selbst gemacht habe (und nicht der Marcus!!!) und dass ich somit meine erste englische Mail geschrieben habe.
Soweit sogut. Wieder zu Hause wollten wir ein bisschen unseren schönen neuen Garten geniessen, also unser Nachbar herüber schrie, ob denn dieser Möbelwagen zu uns gehöre.
Und tatsächlich noch am gleichen Abend unserer Ankunft kam die Spedition mit unserem Hab und Gut. Eigentlich war das Ausladen erst für den nächsten Morgen geplant. Aber es war uns recht und so konnte der kleine Pascal seine erste Nacht in seinem neuen Zuhause im eigenen Bett verbringen. Das war doch schön!
Abendessen, Kind ins Bett, ein bisschen Glotze und ab in die Heia - das war der erste Abend in der 14 Bentham Rd in Lancaster.
A propos Glotze: bis jetzt ist uns ja noch ein bisschen Heimat geblieben. Unsere Vermieter haben so ne tolle Satelliten-Box (oder so ähnlich!). Damit kann man 500 Programme empfangen, sogar aus Saudi-Arabien, lustig oder? Aber viel besser: ein paar deutsche Sender gibt es auch und so können wir doch ab und zu ein bisschen RTL, ARD, VOX oder ZDF schauen. Noch bis Ende August, dann ist auch diese letzte direkte Verbindung zur Heimat verschwunden.

Friday, August 11, 2006

Unser erster Besuch aus der Heimat

Dienstag, 08.08.06 - Donnerstag, 10.08.2006

Julia und Stefan

Scheee war's!!

Wednesday, August 09, 2006

Die Mama weint - Teil II

Ich muß doch noch kurz erzählen, wie alles ausgegangen ist:
endlich durfte ich meinen Zwerg wieder abholen, puhhhh! Und was war als ich da rein kam, in die Kita? Mein Passi sass bei Annette auf dem Schoß und hat ganz fürchterlich geschluchzt. Wie kann denn sowas sein? Wenn er jetzt die ganze Zeit so unglücklich war? Was hab ich getan? Bin ich eine Rabenmami?
Ich weiß, alles Blödsinn!
"He felt fine, he felt really fine, everthing is alright!" Ja, ja , die kann mir viel erzählen! dacht ich mir und als er mich sah, streckte er die Arme nach mir aus und hat noch mehr geweint, richtig gebrüllt! Da bleibt einem doch nix anderes als mitzuheulen, oder? ODER?
Mit meinem notdürftigem Englisch versuchte ich ihr zu erklären, dass die Situation wohl für mich viel schlimmer ist als für ihn. Sie beruhigte mich, indem sie mir erklärte, dass es normal sei. Was es aber nicht wirklich besser machte!
Tatsache: der Passi hatte mich überhaupt nicht vermisst, er hat sich prächtig amüsiert und toll gespielt; hat wieder nen Haufen Toastbrot und Milch reingehauen und hat diesmal wohl sogar Gemüse genascht. Er hat gerade als ich zur Tür reinkam angefangen, ein bisschen zu schluchzen, weil ihm offensichtlich da erst bewusst geworden ist, dass ich überhaupt weg war.
Auf die Frage: "we'll see us on friday?", kam schon wieder ein lächelndes Kopfnicken und so verliessen wir die Kita mit winkendem "Bye bye" und fuhren nach Hause.

Die Mama weint

Es ist schon eine Weile her, dass ich das letzte Mal geschrieben habe. Und heute kann ich ausnahmsweise keine Fortsetzung schreiben, obwohl ich zeitlich echt im Hintertreffen liege. Aber die Gegenwart ist gerade wichtiger als die Vergangenheit.
Wenn ich die Chronolgie der Schöllies in Lancaster fertig habe, werdet ihr nachlesen können, dass wir uns entschieden haben, Pascal für Montag und Donnerstag in die Kindertagesstätte "Nazareth House" zu geben. Einen Tag nachdem wir die Anmeldeformulare abgegeben haben, hat mich Allison, die Managerin, angerufen, wann ich denn das erste Mal vorbeikommen will und wir verabredeten gleich einen Termin am vergangenen Montag, also vorgestern. Mit hunderttausend Schmetterlingen im Bauch und einem kurz vorher ins Wörterbuch geschauten Blick was denn Windeln auf englisch heißt, machten wir uns um 9.15h auf den Weg. Und es war toll! Pascal war gleich in seinem Element. Besonders gut hat ihm der Brunch um 10.00h gefallen. Ich glaub kein anderes Kind hat so viele Toasts aufeinmal in seinen kleinen Mund gesteckt wie er. Dafür hat er den Part mit dem Gemüse einfach ausgelassen. Und die Milch aus nem Becher zu trinken wie die Großen es tun, war sowieso das allerhöchste! Nach gemeinsamen Händewaschen, war malen mit Wasserfarben und Tanzen angesagt. Mit meinem "Bröckelenglisch" waren die Erzieherin und ich uns einig, dass es für ihn wohl nicht schwer werden wird, sich hier einzugewöhnen. Zumal er sich auch mit Maggie schon ein bisschen angefreundet hat. Sie wollte nicht gleich so leidenschaftlich ans Werk gehen wie er, aber einer kleinen "eiei-Annäherung" war sie nicht abgeneigt. Pascal sucht offensichtlich dringenden Ersatz für seine beiden Freundinnen Kira und Chiara, die er doch schon sehr vermisst, was man durchaus feststellen kann, wenn wir den Fotokalender anschauen, den Tanja für uns zum Abschied gebastelt hat.
Jedenfalls hat alles gut geklappt und um 11.00h sind wir wieder abgezuppelt mit dem nächsten "Appointment" für heute 9.30h.
Und da sitz ich nun am Rechner und tippe, und mein Zwerg ist in der Kita und amüsiert sich. Ist das nicht zu weinen? Ich weiß, eigentlich ist das zum freuen, aber ich bin jetzt so alleine und weiß gar nicht wie es ihm geht unter all diesen Menschen, die er nicht versteht weil sie so komisch reden... und die Mami ist auch nicht mehr da, so wie beim letzten Mal. Vielleicht sucht er ja nach mir und ist traurig...
Ja, ja... diese Variante der Geschichte ist höchstunwahrscheinlich, ich weiß. Aber ihr wisst ja, die unbegründeten Ängste einer überbesorgten Mami sind eben einfach immer da, auch wenn sie nicht zu verstehen sind.
Ich wollte einfach mal zu Ausdruck bringen, dass ich mich ganz komisch fühle. Als hätte ich mein Kind im Stich gelassen, obwohl ich weiß, dass das das Beste ist, was ich hier für ihn tun kann.
Mir ist einfach zum heulen. Und ich bin schon ganz hibbelig, weil ich in 20 Minuten losfahren kann, um ihn wieder zurück nach Hause zu holen und zu sehen, dass er glücklich ist und es ihm gut geht.
Ihr Mamis da draussen! Könnt ihr mich wenigstens ein bisschen verstehen?

Sunday, August 06, 2006

Der erste Tag in der 14 Bentham Road

Zum Glück gibts Alete (man verzeihe mir die Schleichwerbung!) und das Mittagessen war geritzt, zumindest für das Kind. Wir hungerten ein bisschen, das war aber nicht schlimm. Ist der Tag nur aufregend genug, kann man auch schon mal auf essen verzichten. Und aufregend war der Tag ja auf jeden Fall. Nach der ersten Begutachtung, folgte natürlich eine zweite. Diesmal mit schärferem Blick, ist ja klar! In meinem Kopf machten sich die ersten Gedanken breit: wo stell ich meinen Kerzenleuchter hin? Passt Pascals Kinderbett hier rein? Und wo soll all mein Schmink- und Parfumgedöns hin? Ist im Schlafzimmer überhaupt Platz für unseren Computer?
Aber all diese Fragen sollten sich ja bald klären. Dazu später noch.
Nach den ersten Erkundungen der Innenräume inkl. Terasse und Garten natürlich, sollten wir auch mal die Umgebung aussen checken. Was liegt da näher als denn nächsten Supermarkt aufzusuchen und die ersten Einkäufe zu tätigen - shopping!!!!
Zu "Booths" läuft man ca. 7 Minuten - ein kleiner überschaubarer Supermarkt, bei dem man alles notwendige kaufen kann, der aber auch nicht ganz günstig ist. Vielleicht ein bisschen wie unser Edeka. Also schlugen wir zu in unserem Kaufrausch: Brot, Milch, Wurst und Käse und natürlich Bananen fürs Kind. Ach ja, und ne Fertig-Tomatensosse zu unseren Spaghettis, die wir heute abend noch kochen wollen. So konnten wir den ersten Tag auf jeden Fall überleben. Wie praktisch, so nen Store in der Nähe zu haben.
Aber schon auf dem Nach-Hause-Weg wurde mir schnell klar, dass die 7 Minuten Anfahrtsweg nicht für den Heimmarsch gelten sollten.
Hatte ich anfangs in der Vorgeschichte schon mal erwähnt, dass wir auf'm Berg wohnen? Nein? Dann tu ich es jetzt: Wir wohnen auf'm Berg! Einkaufen geh ich da nur noch mit dem Auto!!!! Oder wenn Pascal im Kindergarten ist und ich keinen Buggy schieben muss. HimmelHerrGott!!! Ich hab gedacht, ich komm nie mehr oben an, obwohl gar kein Kind drin sass, das lief nämlich an Papas Hand. Und so viel hatte ich ja gar nicht eingekauft.
Endlich wieder daheim angekommen, sollten wir noch keine Ruhe finden. Aber Action war gut, denn Marcus und ich waren müde und Pascal war putzmunter. Mittagsschlaf? "So was brauch ich heute nicht! Bin doch schon groß!" sagte der kleine Mann und rannte los.....
Also was tun, sprach Zeuss....
Wir schauten uns gleich mal die Kindertagesstätten an. Schliesslich kann man damit nicht früh genug anfangen. Und prompt sassen wir wieder im Auto auf einer Strasse ins Unbekannte. Obwohl wir keine genaue Adresse hatten, haben wir das Nazareth House in der Ashton Road gleich gefunden. Ist nur gute 5 Minuten Autofahrt von uns entfernt. Uns kam gleich eine sehr nette Schwester entgegen, die uns den Weg wies. So gingen wir hinein, klingelten und sagten: "Hello". Die Nursery-Managerin hat uns alles gezeigt und erklärt, während Pascal sich gleich mal unter die Gleichgesinnten gemischt hatte. Ich war sehr angetan. Hier könnte der kleine Muck sich wohl fühlen - und ich mich dabei auch! Mit einem lauten "Bye bye" aus Pascals Mund verliessen wir mit einem Schwung Formulare unterm Arm die "Poppies", so heißt die Gruppe der 2-3-jährigen, und machten uns auf zur Konkurrenz.

Friday, August 04, 2006

In England angekommen

Realtiv bald war die Nacht vorbei. Jetzt kommt wieder der Teil mit dem Zähneputzen & Co. ....
Mit einer Masse von Passagieren nahmen wir unser Frühstück ein und haderten dem Linksverkehr entgegen. So legte unsere "Pride of Rotterdam" gegen 07.00h (englische Zeit) im Hafen an, noch während ich mein frisches Obst beim Frühstück vertilgte, welches mehr als irgendwie chemisch schmeckte.
Hab ich mich auf diesen Moment gefreut?
Es gab Augenblicke in den letzten Wochen, wo ich mich nach dem Zeitpunkt sehnte, einfach endlich dort zu sein und mich um nix mehr kümmern zu müssen. Aber Jubel, Trubel, Heiterkeit hab ich nicht verspürt. Auch wenn da nichts mehr war, um das ich mich sorgen oder kümmern musste. Das einzige was zählte, war dass die Familie nach 4-wöchiger Trennung wieder vereint war. Also glücklich!
Wir schnürten unsere Päckchen, liefen zu Deck 7, stiegen in unser Auto und warteten.
Das taten wir ganz schön lange. Um 8.00h verliessen die ersten Trucks das Schiff und um 9.30h war dann endlich auch die kleine Andi das erste Mal im Linksverkehr unterwegs; erstmal nur als Beifahrer - versteht sich!
Der kleine Muck war eingeschlafen, ich hatte ein riesige Karte auf dem Schoss und Marcus kutschierte uns siegessicher nach Lancaster. Es hat alles einwandfrei geklappt. Nach knappen drei Stunden waren wir in unserem neuen Zuhause angekommen.
Von wegen es regnet immer in England. Hier war es keinen Deut kühler als zu Hause. Oh sorry, ist ja jetzt nicht mehr "zu Hause", oder doch?
Marcus hat uns gleich herumgeführt und ich muss zugeben, dass es hier sehr nett ist.
Wir wohnen hier in einer kleinen Doppelhaushälfte im Süden Lancasters.
Wenn man zur Haustüre hereinkommt, blickt man gerade aus auf eine Tür mit dem Namen Maja. Das ist das Zimmer der ältesten Tochter unserer Vermieter. Der Raum ist für uns nicht zugänglich, weil die Familie dort ihren persönlichen Kram aufbewahrt.
Rechts davon ist eine Toilette und links davon gehts in die Küche. Von der Küche aus geht man in einen Wintergarten und von dort aus kommt man auf die Terasse. Die ist überaus geeignet für ein grosses Grillfest!!! Von der Terasse aus kommt man dann in den grossen Garten, der voll von Johannisbeersträuchern ist. Es gibt aber auch Himbeeren, Walderdbeeren, Apfel- und Zwetschgenbäume, usw.
Bevor es links in die Küche geht, kommt man vorher noch links ins Wohnzimmer. Gegenüber befindet sich eine kleine Gaderobe, wo wir unsere Jacken und unsere Schuhe untergebracht haben.
Die andere Alternative, wenn man zur Haustür reinkommt, man geht gleich die Treppe hoch. Ein kleiner Flur (ca. 1x1 Meter) lässt auf 4 Türen rundherum blicken: das Bad, Pascals Kinderzimmer, das Schlaf-/Arbeitszimmer und ein ganz kleines Zimmer (das Kinderzimmer der jüngsten Tochter), das jetzt unsere "Rumpelkammer" geworden ist, quasi als Kellerersatz, den gibts hier nämlich nicht. Ich werde demnächst mal ein paar Fotos schiessen und einstellen, dann bekommt man vielleicht eher eine Vorstellung davon, wie es hier aussieht.
Wirklich sehr nett.
Aber ist die Familie hier wirklich ausgezogen? Man hat das Gefühl, die haben nix mitgenommen ausser ihre Kleidung. Es sieht noch sehr bewohnt aus. Bilder an den Wänden, überall Blumen, CDs und Bücher, alles noch da. Naja,... wir werden uns schon breit machen.
Der erste Eindruck musste sich jetzt erst einmal setzen. Ausserdem... viel wichtiger: wir brauchen schnell ein Mittagessen für den Muck!

Thursday, August 03, 2006

Die grosse Überfahrt

Der Sauerbraten war aufgegessen, und übrigens sehr lecker, wir haben noch nen kleinen Kaffee geschlürft und um ca. 14.30h gings dann endlich weiter Richtung Rotterdam. Dort sollte um 21.00h unsere Fähre nach Hull ablegen. Die Anfahrt war quasi idiotensicher und trotz einer kleinen ungeplanten Pause lagen wir super in der Zeit. Gegen 18.00h waren wir auf dem Boot. Haha! Boot ...., das war kein Boot! Das war ein Koloss... ein Riesendampfer... ein Monstrum...
Ich bin noch nie zuvor mit einer Fähre gefahren, deswegen hatte ich auch keine genaue Vorstellung davon, aber so was hatte ich irgendwie nicht erwartet.
Nachdem wir unser Auto nach den Richtlinien der Parkanweiser auf Deck 7 verstaut hatten, wagten wir uns in die heiligen Hallen. Vormarsch auf Deck 9, wo sich unsere Kabine befinden sollte.
No. 9134 auf der "Pride of Rotterdam" erwies sich nicht also so üppig wie ich gehofft hatte, nachdem bereits meine Vorstellungen des "Bootes" gesprengt wurden.
Eine kleine Sardinenbüchse mit ausklappbaren Bettchen, die sich noch in der Wand versteckten, als wir mit unseren Codekarten unsere Luxussuite betraten. Jetzt war da noch die Frage: wo soll denn da das Kinderbett noch hin, das wir gebucht haben, das aber leider nirgendwo zu sehen war?
Am Flur stand so ein Hoschi mit Funkgerät. Der bestätigte uns, dass alles seine Richtigkeit hat und er sich darum kümmert, dass da noch ein Kinderbett reinkommt. Ich war gespannt!
In der Zwischenzeit nahmen wir eine "Bootsinspektion" vor. Und ich kam mir vor, also würde ich auf einem Kreuzfahrtdampfer in See stechen, um eine 4-wöchige Urlaubsreise anzutreten. Auf jedem Deck gab es Cafes, Restaurants, Bars, Spielautomaten. Selbst Kinos waren da. Und natürlich ne Menge Shops, um Geld loszuwerden. Ich war doch ein bisschen beeindruckt.
Wir hatten noch ne Menge Zeit totzuschlagen bis die Fähre ablegte, also huschten wir ein bisschen hin und her, waren dazwischen mal wieder in unserer Sardinenbüchse (und tatsächlich: die haben da echt noch ein Bettchen hingequetscht-unglaublich!!!) und huschten wieder hin und her. Da ich mich auf dem Wasser nicht so wohl fühle, hatte ich zwischendurch immer wieder mal ein flaues Magengefühl. Vielleicht lags aber auch einfach an meiner Traurigkeit, die immer stärker wurde, je näher die tatsächliche Abreise rückte.
Der Muck hatte Spass! Er durfte viel länger aufbleiben als sonst, ausserdem war der "heilige Papa" wieder da und alles was man hier erspähen konnte, war unfassbar spannend. Zumindest für ihn.
Um Punkt 21.00h verließ die Fähre den Hafen von Rotterdam. Jetzt gab es definitv kein Zurück mehr, was man meinem Gemüt durchaus ansehen konnte. Während die beiden Schöller-Männer ganz aufgeregt vom Deck herunterblickten, sass die kleine Andi bei ihrem ersten Glas Weißwein, hat ein paar Tränen kullern lassen und hätte nix lieber getan, als eine Zigarette zu rauchen (die hatte sie aber dummerweise am Abend zuvor auf der Hochzeit liegen lassen).
Nach der ersten Überfahrtseuphorie verlagerten sich die Passagiere in die inneren Etablissements und wir starteten mit dem Projekt: "Muck, du musst jetzt schlafen gehen!"
Zu dritt in einer Schuhschachtel; und das mit einem Zwerg, der keine Lust hat sich wickeln zu lassen; das konnte heiter werden !
Wider erwarten war er aber sehr friedlich, obwohl ihm das Rattern der Motoren sicherlich unheimlich war - so wie mir halt auch.
Wir hätten uns einen netten Abend zu zweit machen können, wäre da nicht ein klitzekleines Problem gewesen, das uns die Tour versaut hat: STAHL!
Wieso Stahl? Das Babyphone strahlte gerade noch bis zur Kabinentür und dann war Ende Gelände! Also legten wir den Zwerg hin, verliessen die Kabine und setzten uns gleich ins nächste Cafe, damit der Weg nicht so weit war, um alle 5 Minuten nach dem Kind zu schauen. Wer die unbegründeten Sorgen einer Mutter kennt, kann sich denken, dass das nicht funktionieren konnte. Innerhalb eine Viertelstunde bin ich wohl 10 mal gelaufen, um zu hören, ob das Kind weint. Hat es natürlich nicht getan, hätte es aber ja anfangen können, wenn man wieder am Platz zurück war....
Also kippte ich mein zweites Glas Weißwein im Sturzflug hinunter, zwang den wahrscheinlich äußerst genervten Ehegatten sein Guinness bitte auch zu stürzen und wir verschwanden gegen 22.00h in unserer Kabine, wo ein friedlicher aber hellwacher kleiner Pascal auf uns wartete und sich freute, dass wieder jemand da war, der ihn bespasste.
Alleine im Bettchen schlafen war jetzt nicht mehr angesagt, also kletterte die Mama nach oben ins Bett und der Papa zwängte sich mit einem kleinen turnenden Sohn ins untere Bett.
Ich weiß nicht wie lange es gedauert hat, aber irgendwann haben wir alle friedlich geschlafen, jeder in seinem Bett.




Wednesday, August 02, 2006

Der erste Versuch oder Die Abreise

für andere vielleicht ein täglich brot, für die kleine andi ein weiterer schritt in die grosse weite computerwelt, lustig oder? heute schreib ich meinen ersten blog, wow, ich bin ganz begeistert von mir selbst. also wo fang ich an? "die schöllies in lancaster", so heißt das werk, das aber wahrscheinlich nur von der weiblichen front der familie verfasst wird. der plan war ja eigentlich, von der anreise bis zur abreise alles erlebte zu dokumentieren, damit ich nicht hunderttausendmal die gleiche mail schreiben muss. also fang ich wohl am anfang an. nur wo ist der anfang? ist anreise gleich abreise? eigentlich ja! also beginn ich am besten am morgen des 23.07.06 um 07.00h in der hofäckerstr., bei sandra und micha, als unser wecker klingelte. waschen, zähneputzen & co. spar ich mir, kommen wir gleich zum abreiseteil: nachdem alles gepackt war, ein paar hapse gefrühstückt waren, klingelte es kurz vor 9 an der tür. ich erwartete stefan, der am abend zuvor ankündigte, dass er sich gerne noch persönlich von uns verabschieden will. wider meiner erwartung stand da aber plötzlich der uwe im flur. mit einer guten flasche roten nederburg, damit wir was anständiges zu trinken hätten. unmittelbar dahinter erblickte ich auf einmal auch noch sonja und rolland. und zu guter letzt kam dann auch der stefan mit der kleinen julia. das war ganz schön heftig. so sehr ich mich auch über die vielen leute gefreut habe, es hat den abschied nicht wirklich leichter gemacht, ganz im gegenteil. deswegen hatte ich mich auch gleich dazu entschlossen die erste tour zu fahren, damit ich keine zeit zum heulen hatte. denn das war das einzige, was ich zu diesem zeitpunkt noch fertig gebracht habe. obwohl ich es hasse bei dauerregen auto zu fahren, so war es eine gute entscheidung. um 9.30h waren wir bereits auf der autobahn richtung bonn, zu meiner tante, bei der wir die erste pause zum mittagessen einlegten. um 13.00h gabs lecker sauerbraten mit kloss und soss für alle!!!
hiermit wäre mein erster versuch beendet und ich muss sagen, es klappt ganz gut. nachdem ich mir das preview angesehen habe, werde ich wohl künftig auf groß- und kleinschreibung und absätze achten, dann macht das lesen wohl deutlich mehr spaß.